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Was passiert in Gannahall?

Arbeitseinsätze & Bauarbeiten, erleben Sie die Entwicklungen in chronologischer Abfolge

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November 2010

„Wer einen Baum pflanzt, der wurzelt!“

Am Anfang war ein weites Feld, ohne jeden Schutz vor Regen, Sturm oder Sonne. Der Erbbaupachtvertrag mit der Stadt Nauen war unterschrieben und der Bebauungsplan für das Gelände des zukünftigen Projektes „Historisches Dorf GANNAHALL“ endlich in Arbeit … die konkrete Planungsphase hatte begonnen.

Nach all den negativen Erfahrungen und Rückschlägen der vorangegangenen Jahre stellten sich bei vielen Vereinsmitgliedern erstmals wieder Hoffnung und Schaffenskraft ein. Niemand von uns konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass nochmals viele Jahre voller Hürden und Prüfungen ins Land gehen würden, bevor wir unser Projekt endlich wirklich würden beginnen können.

„Kein Handschlag ohne Genehmigung“ ist ein gängiges Sprichwort in unserer Region und uns war klar, dass wir bis zum vollständigen Abschluß der Planungsphase  keine Möglichkeit haben würden unser Projekt voranzubringen. Um trotzdem unsere Entschlossenheit zum Ausdruck zu bringen, beschlossen wir ein Zeichen zu setzen, für uns, für die Öffentlichkeit und nicht zuletzt für dieses Stück havelländischer Erde, welches vertraglich zugesichert für die nächsten Jahrzehnte wieder zur „Heimat der Semnonen“ werden sollte.

Welches Symbol könnte schöner und passender sein als ein Baum, der in der Vergangenheit zu wurzeln scheint und dessen schattenspendendes Grün sich gleichsam in die Zukunft erstreckt? Besser noch als ein einzelner Baum sind viele Bäume, die in späteren Jahren zu einem Wäldchen oder einem kleinen Park heranwachsen.
Also wurden die spärlichen Mitgliedsbeiträge durch die ein oder andere Spende aufgestockt und in einer Baumschule gezielt 40 Bäumchen ausgesucht.
Angesichts des feuchten, bisweilen gar nassen Standortes, kauften wir jeweils zehn Erlen, Moorbirken, Korb- und Silberweiden, alles Bäume mit immensem Wasserverbrauch, und pflanzten diese im Rahmen unseres ersten offiziellen Arbeitseinsatzes im November 2010 im nördlichen Bereich unseres Geländes, also außerhalb des geplanten historischen Dorfes.

Gut die Hälfte der Bäumchen wurde in den darauffolgenden Jahren gestohlen, insbesondere die Birken, oder durch Wildverbiss und mutwillige Beschädigung zerstört. Die bis heute (Anfang 2018) erhaltenen Bäumchen jedoch haben sich zu prächtigen kleinen Bäumen entwickelt, die ihre Kronen schon weithin sichtbar über das ehemals weite und leere Feld erheben.

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Arbeitseinsätze & Bauarbeiten 2015

Im Jahr 2015 war es endlich soweit, nach Jahren des Auf und Ab schien ein Ende der Planungsphase in Sicht und wir begannen uns auf dem Gelände des zukünftigen GANNAHALL einzurichten.
Als erstes errichteten wir unser „Basislager“, bestehend aus einem Werkstatt-Container, einem alten Bauwagen als Aufenthaltsraum, sowie einigen überdachten Arbeits- und Lagerflächen.
Da allerdings noch einige Genehmigungen ausstanden, beschlossen wir als nächstes, unser „Langzeit-Experiment Palisade“ weiterzuführen, in dem wir verschiedene Konservierungsarten für von Feuchtigkeit und Windlast extrem beanspruchte Nadelholzstämme erprobten.
Fünf Jahre Standzeit sind bis zu unserer Prüfung veranschlagt, danach werden Tests ergeben, ob mit diesem Material eine komplette Einfriedung des Areals langfristig sinnvoll ist.
Weitere Priorität hatte der Holzeinschlag im Nauener Stadtforst, sowie das anschließende Anlagern, Schälen und Ablagern der Stämme.
Gegen Ende des Jahres begannen wir mit den ersten Arbeiten am Projekt 1d* von uns in der Planung „Langhaus 1“ genannt, zum Richtfest im Oktober 2016 in „Raninga-Haus“ umbenannt.

*Die einzelnen Positionen des Gesamtprojektes „Historisches Dorf GANNAHALL“ finden Sie hier.

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Arbeitseinsätze & Bauarbeiten 2016

Dieses Jahr stand im Zeichen von Projekt 1d* (Langhaus 1). Dies sollte im Stil eines kleinen bäuerlichen Wohnstallhauses von 15m Länge errichtet werden.
Die fehlenden behauenen Flächen machten dieses „einfachste“ unter den germanischen Langhäusern schließlich zu einer unvermuteten technischen Herausforderung. Die Recherchen zu den diesbezüglichen Arbeitsabläufen, Holzverbindungen etc., sowie deren experimentelle Umsetzung nahm die gesamte Saison in Anspruch.
Parallel begannen wir, dem Ablauf „von vorn nach hinten“ im Arbeitsbereich folgend, das nächste Projekt, den Werkstattbereich 3c, „die Schmiede“.
Dem aktuellen Forschungsstand zufolge bestanden solche Arbeitsbereiche (Metallbearbeitung, Keramik- und Nahrungsmittelherstellung via Lehmöfen usw.), die logischerweise dringend regenwassergeschützt sein müssen, aus einem 4 – 9 Pfosten-„Carportsystem“, mit (vermutlich) Pultdach, welches das Regenwasser gezielt in eine Richtung abzuleiten in der Lage war.
Da die Genehmigungen zu allen Anträgen, die Geländeanhebung betreffend, zu diesem Zeitpunkt noch ausständig waren, beschlossen wir, in für Feuchtgebiete typischer Weise eine Warft zu errichten.
Zu diesem Zweck nahmen wir Projekt T, den auch für Nauen-Bärhorst historisch verbrieften künstlich angelegten „Feuerlöschteich“, gleich mit in Angriff.
Zunächst mühsam per Hand, später dann mit einem über das Wochenende ausgeliehenem Minibagger wurde der Teich angelegt und mit dem Aushub die Warft für die Schmiede angelegt.
Der Logik folgend entschieden wir uns dafür, einen Teil des Werkstattbereichs als feuchtigkeitssicheres Werkzeug- und Materiallager abzukoffern.
Der schnellste und einfachste Weg einer witterungsabweisenden Raumverkleidung, ohne Nötigkeit von Wärmedämmung, schien uns die Schindel- oder Schwartenverkleidung mit Lehmverspachtelung zu sein.
In Ermangelung ausreichender Zeit und einer antiken „Zweimann-Schrotsäge“ entschieden wir uns für maschinell hergestellte Schwartenbretter für die Verkleidung.
Im Oktober hatten wir schließlich auch die Grundkonstruktion von 1d, „Langhaus 1“, fertiggestellt und luden daraufhin zum Richtfest.

*Die einzelnen Positionen des Gesamtprojektes „Historisches Dorf GANNAHALL“ finden Sie hier.

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Winterpause & Impressionen 2016 – 17

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Arbeitseinsätze & Bauarbeiten 2017

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Die Saison 2017 war vor allem geprägt von immer wiederkehrenden sintflutartigen Regenfällen, Stürmen und Überflutungen unseres Geländes.
Die behinderte nicht nur die Bauarbeiten erheblich, sondern machte auch über den kompletten Sommer und bis in den Herbst hinein die Durchführung von Veranstaltungen unmöglich.
Wenngleich wir und unser Projekt schon deutlich Schlimmeres erlebt und überstanden (!) haben, kann dieses Jahr  ohne Übertreibung als „Krisenjahr“ bezeichnet werden.
So wurde nicht nur unser Experiment „Reetdach“ immer wieder durch die Wetterkapriolen unterbrochen, sondern auch die wichtigen Veranstaltungseinnahmen gingen verloren.

Das Reetdach für Langhaus 1 konnte leider nicht fertig gestellt werden, denn zu den ungünstigen Wetterverhältnissen gesellten sich natürlich auch diverse Anfängerfehler, wodurch der Bau immer wieder ins Stocken geriet. Ohne Dach keine Lehmwände und so weiter und so fort…
Dafür konnten wir die, schon auf höhergelegter Warft errichtete Schmiede weitestgehend fertig stellen.
Weiterhin wurde, alternativ zu den eigentlich geplanten Arbeiten auf dem Areal des historischen Dorfes, mit dem Rohbau unserer „Taverne“ gegenüber des Info-Standes am zukünftigen Eingangsbereich des Dorfes begonnen.
Auch die andauernden Verhandlungen bezüglich der Aufschüttung weiterer Hauswarften wurden im Verlauf des Jahres schließlich positiv zu unserem Gunsten beendet und gegen Ende des Jahres bereits Erdmaterial angefahren.

Schließlich beendeten wir 2017 mit einem wunderbaren Jul- oder Winternachtsfeuer, mit welchem wir unter anderem unserem im Herbst verstorbenen Semnonenbund-Mitglied Andreas Deesten gedachten.
Sicherlich ein Highlight und würdiger Abschluß dieses Jahres.
Impressionen unseres Julfeuers sehen sie hier.

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Arbeitseinsätze & Bauarbeiten 2018

Die Bausaison 2018 begann, der Witterung geschuldet, vergleichsweise spät. Vor allem der späte Kälteeinbruch und der daraufhin tief gefrorene Boden hielten den Beginn der anstehenden Erdarbeiten auf. Doch trotz der extremen Kälte Anfang März stellten wir bis zum April den Rohbau unserer „Schänke“ fertig. Zu den AWD-Wettkämpfen Anfang Mai konnte die Schänke erstmals in Betrieb genommen werden und leistet seitdem hervorragende Dienste.

Ebenfalls im April konnte mit einem Jahr Verspätung das beauftragte Tiefbauunternehmen nun endlich mit den dringend notwendigen Erdarbeiten beginnen. Zunächst wurde der laut B-Plan erforderliche „Lärmschutzwall“ errichtet und im September auch endlich mit den Warften (künstlich angelegte Hügel) im tiefer gelegenen Bereich begonnen, auf denen die später noch zu bauenden Langhäuser und sonstigen Einrichtungen angelegt werden sollen. Dies Maßnahme läuft aufgrund des speziellen Untergrundes leider schleppend und dauert aktuell (Stand Oktober 2018) an, denn auch der im Kontrast zu 2017 extrem heiße und trockene Sommer war nicht in der Lage den Boden derart auszutrocknen, dass ein Befahren des Geländes mit schwerem Gerät problemlos möglich war.

Temperaturen von durchgehend an die 40°C brachten die Arbeiten im Juli und August nahezu zum Erliegen.

Auch die 2017 ins Stocken geratenen Arbeiten am Reetdach von Langhaus 1 wurden wieder aufgenommen und einige der „Anfängerfehler“ teilweise korrigiert. Zwar ist die rechte Dachhälfte immer noch zu stark eingedeckt, doch ist es uns gelungen bei der Fertigstellung dieser Seite die Schichtdicke allmählich zu reduzieren.
Linksseitig wurde das bereits aufgelegte erste Viertel der viel zu massiven Reeteindeckung wieder komplett rückgebaut, die Lattungsabstände reduziert und Ende September unter der Regie unserer weiblichen Vereinsmitglieder mit der neuerlichen Eindeckung begonnen.

Leider haben die Überschwemmungen von 2017 ihren Tribut auch beim eingelagerten Reet gefordert und einen Teil des Materials unbrauchbar gemacht. Somit ist eine Fertigstellung des Daches bis Ende 2018 vermutlich nicht zu erreichen, da die finanzielle Situation des Vereins in diesem Jahr einen neuerlichen Rückschlag erlitt.

Angesichts dieser Tatsache begannen die Vereinsmitglieder Ende September / Anfang Oktober, parallel zur Neu-Eindeckung von Langhaus 1 mit der Errichtung des zugehörigen Speichers, für dessen Bau das Material schon vorhanden war.

Im Verlauf des Oktobers und Novembers konnten wir aus vereinsinternen Gründen und der Witterung wegen nur noch sporadisch Arbeitseinsätze durchführen, jedoch gelang uns vor Wintereinbruch noch der Rohbau von Speicher 1 und der Beginn der Neueindeckung von Langhaus 1. Nach der ersten Lage der zweiten Dachhälfte zeichnete sich ab, dass das Material nicht mehr reichen würde. Deshalb inspizierten wir das durch die Feuchtigkeit verdorbene Reet und versuchten zu retten, was davon noch zu retten war. Aus diesen Resten gelang es uns noch einige brauchbare Bunde zu binden, welche dann mit dem Beginn der Saison 2019 verarbeitet werden sollen.

Darauf beschränkten sich dann auch unsere letzten Arbeiten des Jahres. Den Dezember verbrachten wir dann mit der Suche nach geeigneten Fördermöglichkeiten und geneigten Förderern, um 2019 schnellstmöglich mit neuem Material starten zu können.

Einen gelungenen Ausklang des Jahres stellte wieder einmal unsere Sonnenwendfeier mit dem großen Julfeuer dar, welche die Rauhnächte einleitete und das alte Jahr verabschiedete.  Trotz denkbar ungünstiger Witterung durften wir uns über zahlreiche Besucher und jeder Menge positiven Feedbacks freuen.
Mit so vielen Wünschen und positiver Energie kann 2019 eigentlich nur ein maximal erfolgreiches Jahr für uns werden.

😉

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Arbeitseinsätze & Bauarbeiten 2019

Gänzlich unerwartet verabschiedete sich der Winter schon mitten im Februar, was uns die Möglichkeit bot, die Bausaison um mindestens einen Monat vorzuverlegen.
Also waren unsere „Dachhasen“ mit den ersten Sonnenstrahlen und Temperaturen im Plusbereich auf dem Langhaus, um die im letzten Herbst geretteten Reetbunde einzubauen.

Parallel kümmerte sich unsere kleine Crew vor Ort, unterstützt von verschiedenen Maßnahmeteilnehmern um die Fortführung unseres 2014, ebenfalls als Experiment begonnenen Palisadenzaunes.
Dieser war in der unserem Projekt zugrunde liegenden Siedlung von Nauen-Bärhorst an zumindest zwei Seiten nachgewiesen und soll in dieser Art natürlich auch von uns rekonstruiert werden. Das 2014 versuchsweise errichtete Teilsegment hat seine fünfjährige Testphase über einige Stürme und Orkane mit Bravour be- bzw. überstanden und soll unser bis dato noch weitgehend offenes Gelände zukünftig vor den ganzjährig bisweilen heftigen Winden schützen.

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Ab Anfang März begannen wir mit unseren Experimenten zur Wandkonstruktion und Ausfachung. Erprobt wurde bis Ende Juni die Eignung verschiedener Systeme, wie „Stabausfachung“, „Wickelstaken“ und „Flechtwerk“, sowie verschiedener Lehmmischungen an der nach Westen zeigenden Giebelwand, welche den mit Abstand heftigsten Wetterbedingungen ausgesetzt ist.
Fazit: Von den Trägerkonstruktionen bewährte sich im Verhältnis Aufwand zu Haltbarkeit erstaunlicherweise das eher instabil wirkende Flechtwerk aus vertikal in Nuten eingestellten  Haselstaken und horizontalem Weidengeflecht mit groben Maschen. Dieses erhält seine Stabilität schließlich durch die getrocknete Lehmmischung, die ein späteres Verrutschen der Staken in den Nuten verhindert. Die in Ober- und Unterseite der Querriegel gestemmten oder gebeilten Nuten lassen sich auch mit in der Antike bekanntem Werkzeug deutlich schneller  herstellen als Lagerlöcher für die Vertikalstaken.
Für die Lehmwand griffen wir auf in der Region natürlich vorkommenden Lehm-Sandboden zurück, dessen Mischung zumindest ein Abmagern überflüssig zu machen schien.  Im Zusammenhang mit der richtigen Menge Stroh und Wasser erhielten wir auf Anhieb eine gut verarbeitbare Mischung, die nach Aushärtung auch ein solides Stück Wand ergab. Unter Extrembedingungen jedoch, die wir ja explizit zu erproben wünschten, war diese Lahmwand nicht widerstandsfähig genug. Während die Rissbildung in der Fläche während des Trocknungsvorganges mithilfe längerer Strohfasern deutlich minimiert werden konnte, waren die Lehmfächer schon bei „normalem“ Platzregen schadensanfällig, nach andauerndem Regen mit mäßigem bis starkem Westwind jedoch, waren die Oberflächen zu stark angegriffen.
Eine Erdlieferung aus einem anderen Teil des Nauener Stadtgebietes brachte diesbezüglich Abhilfe. In der angefahrenen Erde fanden sich überall faust- bis fußballgroße Brocken eines bläulichen Tonmergels (?), welcher auch heftige Regenfälle weitgehend unbeschadet zu überstehen schien. Nach einer mehrtägigen Versuchsreihe fanden wir ein nahezu ideales Mischungsverhältnis aus einem Viertel vorgesumpfter (mind. 24h) „Mergelschlemme“, zwei Vierteln natürlichem Lehm-Sand-Gemisch und etwas weniger als einem Viertel Stroh mit einer Halmlänge von 5 – 15 cm.
Nach vollständiger Durchtrocknung und Aushärtung der Mischung ist die Wand so gut wie resistent gegen normale Regenfälle. Dieser Effekt kann verstärkt werden, wenn die Tonmergelschlemme später nochmals pur auf die vorgenässte Wand aufgetragen wird. Auch bei seitwärts auftreffendem Starkregen findet nun kaum noch Auswaschung statt.

Deutlich schleppender gestalteten sich bisher die Fortschritte unseres Experimentes zur Reetdacheindeckung, die aufgrund unserer finanziellen Situation bis Juni „auf Eis gelegt“ werden musste. Nachdem die Stadt Nauen mit einer Förderung im Juni die Finanzierung neuen Materials möglich machte, nahmen wir auch diese Arbeiten wieder auf. Es zeigte sich, dass schon bei der Anlage der Unterkonstruktion kleinere Fehler gemacht wurden, welche nun gravierenden Einfluß auf die Verlegung des Schilfes haben. Zu weite Lattenabstände lassen kaum Vermittlung zu, was entweder eine viel zu starke Reetschicht oder aber ein undichtes Dach zur Folge haben. Folglich musste wiederholt rückgebaut und an der Unterkonstruktion entsprechend nachgebessert werden. Aktuell befinden wir uns aber diesbezüglich auf einem guten Weg und haben mittlerweile auch die Verarbeitungstechniken weiter optimiert, so daß eine Fertigstellung vor Wintereinbruch absolut realistisch ist.

Ansonsten haben wir die erste Hälfte des Jahres mit verschiedenen Kleinprojekten, wie der Anlage eines Kräutergartens, sowie einer Reihe von Veranstaltungen verbracht, die uns finanziell bis dato nicht nur über Wasser gehalten haben, sondern maßgeblich dazu beitrugen, einen zum Jahresbeginn noch knapp fünfstelligen Schuldenberg abzutragen.
Dafür möchte ich an dieser Stelle allen engagierten Vereinsmitgliedern, allen freiwilligen Helfern, sowie der Stadt Nauen meinen Dank aussprechen! (Stand 15.07.2019)

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Mittlerweile haben wir Anfang November und blicken auf die mit Abstand erfolgreichste Saison seit Beginn unseres Projektes zurück.
In diesem Jahr war, verglichen mit dem „Sintflutjahr“ 2017 und dem Hitzesommer 2018, nicht nur das Wetter „auf unserer Seite“, sondern auch einiges an glücklicher Fügung, was sich deutlich positiv auf die allgemeine Motivation auswirkte und schließlich in Erfolg und gutem Gelingen gipfelte.

Im September erhielten wir Besuch vom Bürgermeister der Stadt Nauen und dem Landrat des Havellandes, die sich als Förderer des Projektes über die Fortschritte informieren wollten. Beide zeigten sich überaus interessiert, auch an diversen Details des Projektes, sowie den Informationen zur weiteren Vereinsarbeit und waren abschließend höchst erfreut über die positiven Entwicklungen. Leider reichte die knapp bemessene Besuchszeit, trotz viertelstündiger Überziehung, nicht aus um über alles zu reden, was unser Projekt und dessen zukünftige Planungen angeht. Abschließend wurde uns von beiden Seiten Wohlwollen versichert, sowie ein Ausbau der Zusammenarbeit und Unterstützung in Aussicht gestellt.

Wie bereits angemerkt, wurden die Bauarbeiten 2019 nur seltenst von Wetterkapriolen unterbrochen, lediglich die Vorbereitungen und Durchführung unserer zahlreichen Veranstaltungen vermochten kurzzeitig unseren Elan zu bremsen. Jede dieser Veranstaltungen für sich genommen übertraf unsere Erwartungen in jeder Hinsicht und bescherte uns im Nachgang ein gesteigertes öffentliches Interesse an unserem Projekt.
Daraufhin hat sich unter anderem die Nachfrage nach Darstellungsbuchung, Mietung des Geländes, Teilnahme an diversen Kursen oder Projekttagen, aber auch die Angebote tatkräftiger Unterstützung derart vervielfacht, dass beispielsweise die Buchungen zu externen Veranstaltungen, wie etwa historische Feste zu Stadt- oder Gemeindejubiläen, mit den vorhandenen aktiven Mitgliedern perspektivisch überhaupt nicht mehr zu bewältigen wären. Aber auch dieses „Problem“ wird sich mit zunehmender Öffentlichkeitswirkung zuküntig hoffentlich lösen lassen.

Als größten Erfolg vermelden können wir allerdings die weitgehende Fertigstellung der Außenhülle von Langhaus 1.
Nicht nur das Dach ist nach all den Rückschlägen, Fehlern und neuen Anläufen nun endlich vollständig eingedeckt und dicht, lediglich der ideale Firstabschluß muß unter mehreren infrage kommenden Varianten ausgewählt und umgesetzt werden, auch die Wandausfachung ist bis dato zu 95% grob abgeschlossen. Lediglich drei Wandsegmente und ein Viertel des Rückwärtigen Giebels harren noch der Auffüllung, wir sind allerdings zuversichtlich, dass wir spätestens zum Sonnenwendfeuer ein rundum geschlossenes Gebäude präsentieren können.
Damit ist es uns möglich, unabhängig von der Witterung auch während der Wintermonate mit einigen unserer Experimente, zum Beispiel die Feinarbeiten und das Finish der Innenwände oder auch die „Herd- und Rauchabzugsproblematik“ betreffend, fortzufahren.
Wir haben bereits damit begonnen, die aus diesen Experimenten resultierenden wertvollen Erkenntnisse entsprechend zu dokumentieren und werden diese zukünftig hier auf unserer Seite präsentieren.

Möglich gemacht hat diese Entwicklung übrigens vor allem eine zunehmende Spezialisierung einiger Vereinsmitglieder und regelrechter kleiner Arbeitsgruppen auf verschiedene Tätigkeiten, wie die Dacheindeckung, die Arbeiten an der Wandkonstruktion oder auch den Gartenbau, bei dem es in diesem Jahr ebenfalls erste Fortschritte zu vermelden gab.
Mittlerweile verfügen wir über drei separate Anlagen zum Anbau von Kräutern, Gemüse und anderen Nutzpflanzen, deren letzte ein vor wenigen Tagen fertiggestelltes großes Permakultur-Hügelbeet darstellt.
Tatkräftige Unterstützung hierbei erhielten wir durch engagierte und fachlich versierte Neuzugänge. Vor allem ihnen ist auch die Durchführung unserer, in diesem Jahr erstmals offiziell auf unserem weitläufigen Gelände stattgefundenen Kräuterführungen mit anschließender Verarbeitung und gemütlicher Tafel im Kreis der Teilnehmer zu verdanken.

Kurzum, wir freuen uns über die positiven Entwicklungen und blicken hoffnungsvoll in die Zukunft.

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Nachtrag vom 31.12.2019:
Im Verlauf des Dezembers gelang es uns wirklich noch, alle Wände von Langhaus 1 zumindest mit der ersten Lage Lehmputz zu versehen. In einigen Spät- und Nachteinsätzen lernte ich einiges über unser Langhaus und eine Fülle von Erkenntnissen stellten sich ein. Beispielsweise die Tatsache, dass die ohne Lehmbodenbefund, dafür mit Lehm unter der vermeintlichen Feuerstelle, de sich bei vielen dokumentierten Langhäusern von Nauen Bärhorst in unmittelbarer Nähe zu einem tragenden Bauteil(Holzstempel), kann nichts anderes bedeuten, als dass die Langhäuser über Lehmöfen oder zumindest Herde verfügt haben müssen, denn anders ergäbe die Lehmschicht am Herdfeuer ja keinen Sinn. Die aufgefundenen Steine dienten nicht zur Umgrenzung eines offenen Feuers, welches sich in mehreren Testläufen auch als nicht effektiv erwies, sondern waren offenbar als Wärmespeicher in der Kochstelle verbaut. Die Nähe zu einem massiven Stempel des Mittelschiffs lässt auf einen Zusammenhang zwischen Stempel und Herdstelle schließen, denn eine Feuerstelle hat ja in der Regel nichts in der Nähe von hölzernen Bauteilen zu suchen. Folglich ist davon auszugehen, dass freihängende Funkenfänge und/oder Rauchabzüge im Stil einer Esse, aber als Leichtbau, evtl. Rohhaut auf Rahmenkonstruktion, dort montiert waren.
Ich baute zunächst den Kern einer kleineren Kochstelle und installierte als Funkenbrecher ein Blech in 0,5 m Höhe über der vorläufigen Oberkante des Herdes.
Nach mehreren vorsichtigen Trocknungsfeuern konnte ich den „Proto-Herd“ richtig in Betrieb nehmen, kochte sogar daran. Vor allem aber konnte ich feststellen, dass der Unterschied zwischen einer offenen Feuerstelle und einem massiven Lehmherd immens ist, wenn es um eine möglichst effektive Wärmenutzung geht. Die eingebauten Feldsteine speichern selbst schon bei dieser geringen Größe des Herdes ganz ordentlich.
Über weitere Überlegungen in diesem Zusammenhang und die daraus resultierenden Experimente werde ich Euch im nächsten Jahr natürlich auf dem laufenden halten.
Jedenfalls war unser Langhaus zur Wintersonnenwende zumindest provisorisch „bezugsfertig“. Wir schlugen erstmals unser Basislager während einer Veranstaltung in diesen selbsterstellten Wänden unter dem selbstgedeckten Dach auf und feierten intern auch sogleich die erste Rauhnacht darin.
Ich stelle abschließend fest, wir haben viel geschafft … dieses Jahr hat sich echt gelohnt, man darf es wohl getrost als das bisher erfolgreichste Jahr überhaupt bezeichnen und ich bin sehr, sehr glücklich darüber! 😉

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Arbeitseinsätze & Bauarbeiten 2020

2020 ist ein merkwürdiges Jahr, sagte kürzlich Jemand zu mir und dem kann ich mich nur anschließen. „Merkwürdig“ ist es auf verschiedene Weise, vor allem jedoch im Wortsinn „des Merkens würdig“.
So fröhlich das letzte Jahr endete, so traurig begann das neue…bis es zu einer unerwarteten emotionalen Wendung kam.

Noch zur Wintersonnenwende und an den folgenden Feiertagen hatten wir in Gannahall unter anderem unsere langjährigen Freunde Runa und Berengar von Werder zu Besuch.
Kaum einer von uns wusste, dass Runa, schwer an Krebs erkrankt, nur noch wenige Tage zu leben haben sollte. Sie selbst ließ sich jedenfalls nichts anmerken und feierte so ausgelassen und intensiv, wie man es von ihr kannte. Bis spät in die Nacht saß sie mit uns am Feuer oder im gerade fertig gestellten Langhaus und speiste, trank, trommelte und schwatzte als gäbe es die Krankheit überhaupt nicht.
Zum Abschied nahm sie noch den Schädel unseres Jul-Ebers mit sich, um diesen zu reinigen, damit wir ihn als Erinnerung an diese schöne Zeit bei uns aufbewahren könnten.

Kurz nachdem sie uns verließ verschlechterte sich ihr Zustand und einige Tage später verstarb Runa dann.
Natürlich war die allgemeine Bestürzung groß, doch fühlten wir uns geehrt, als ihr Lebensgefährte Berengar uns davon in Kenntnis setzte, dass ihrem letzten Wunsch entsprechend die Begräbniszeremonie von uns Semnonen durchgeführt und die Totenfeier in Gannahall stattfinden sollte. Diesem Wunsch kamen wir gerne nach und sowohl die Beerdigung unter den Bäumen eines Friedwaldes, als auch die nachfolgende Totenfeier wurden durchgeführt wie sie es gewünscht hatte.

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Sicher stellt sich dem Leser spätestens jetzt die Frage, warum ich diese traurige Geschichte an dieser Stelle erzähle, denn dies ist die Chronologie der Arbeiten in Gannahall.
Sie gehört deshalb hierher, weil alle in diesem Jahr stattgefundenen Bauarbeiten untrennbar mit Runa und Berengar verbunden sind, denn im Verlauf der Totenfeier setzte Berengar die Versammelten davon in Kenntnis, dass ein weiterer Wunsch Runas der Unterstützung unseres Projektes galt und er angesichts unserer finanziellen Situation die nächstwichtigen Baumaßnahmen zu finanzieren wünsche.

So begannen Anfang März, nur drei Monate vor Fristablauf des Bauantrages, endlich die Baggerarbeiten an unserem See, der zum einen den feinen weißen Sand für verschiedene folgende Baumaßnahmen, wie Parkplatz, zusätzliche Warften usw., spenden, andererseits das Schichtenwasser des tief gelegenen Geländes aufnehmen sollte. Außerdem soll dieser See, den wir im Andenken an unsere verstorbene Unterstützerin „Runa-See“ genannt haben, auch der Rahmen für zukünftige Bootsbauexperimente und ähnliches sein…und wie sich bald zeigen sollte, ist er zudem eine willkommene Abkühlungsmöglichkeit an den nun wieder wärmer werdenden Arbeitstagen im Dorf.
Berengar übernahm gut zwei Drittel der Finanzierung von Bagger und Radlader, die für die über zweiwöchigen Tiefbau- und Planierarbeiten benötigt wurden.
Leider machte die Corona-Pandemie oder vielmehr die damit verbundenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens, diesem Bauprojekt kurz vor Fertigstellung ein jähes Ende. So blieben der See in Ausmaß und Tiefe bisher unvollendet, sowie das Planum der zukünftigen Parkfläche.
Beides wird spätestens im Herbst, nach dem hoffentlich stattfindenden Herbstfest/Sippentreffen + Alls Wari Dags-Kriegerwettstreit, fertiggestellt werden.

Ebenfalls vorerst eingestellt werden mussten die Arbeiten an unserem zweiten Hausprojekt, welches von ‚Eburaz Morastadir‘ und ‚Bjornheimr‘, zwei befreundeten Reenactor-Gruppen aus Berlin übernommen wurde.
Dabei handelt es sich um ein „kleines“ Wohnhaus mit den Grundmaßen 10 x 5 m, wie es verschiedentlich in Berlin/Brandenburg (Kablow, Nauen, usw.) archäologisch festgestellt wurde.
Auch hier wird erst nach der Lockerung der Quarantänemaßnahmen effektiv weitergearbeitet werden können.

Erfolgreich abgeschlossen werden konnte das „Offene Feuerstelle vs. Kochherd – Experiment“ von Rico Krüger, mit welchem er die absolute Notwendigkeit einer wärmespeichernden Feuerstelle, sprich eines massiven Lehmofens für das Überleben der historischen Langhausbewohner während der kalten Jahreszeit zu beweisen suchte.
Da alle Versuche, mittels einer offenen Feuerstelle auch nur zeitweise erträgliche Temperaturen im Wohn- und Küchenbereich zu erzeugen, die Ineffektivität einer solchen Feuerstelle erwiesen hatten, kam er zu dem Schluss, dass es sich bei den so gut wie immer unter der Feuerstelle befindlichen Lehmestrich nur um den Sockelbereich eines Lehmofens/Herdes gehandelt haben kann und die nicht selten noch vorhandenen und teilweise durch Hitzeeinwirkung gesprungenen Granitsteine als zusätzlicher Wärmespeicher in diesen Lehmherden verbaut waren (nähere Informationen zum Lehmofenexperiment findet Ihr HIER). Der Unterschied war gravierend. In der Nähe der Herdstelle ließ es sich aushalten und sogar Schlafen war dort möglich, ohne permanent Feuerholz nachlegen zu müssen.

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Im Verlauf der winternächtlichen Feuerexperimente bestätigten sich noch gleich drei weitere mutmaßliche Irrtümer in der Rekonstruktion bauähnlicher historischer Häuser, die schon beim Bau unseres Langhauses auffielen.
1. Die „Windaugen-Theorie“, nach welcher der entstehende Rauch vom Herdfeuer durch die an den Giebelseiten, direkt unter der Firstpfette befindlichen dreieckigen „Windaugen“ abgeleitet werden soll, konnte nicht bestätigt werden. Auch bei denkbar günstigster Ausrichtung des Hauses mit den Giebeln im Westen und Osten, zieht der Rauch nicht zufriedenstellend ab. Es muss also separate Rauchabzüge gegeben haben, vermutlich aus einem Esseähnlichen trichterförmigen Rauchfang mit „Schornstein“ bestehend, wofür auch verschiedentlich nachgewiesene Pfostenlöcher in unmittelbarer Nähe der Feuerstelle sprächen.
2. Auch ein Fußboden aus gestampftem Lehm gibt im Winter deutlich Kälte in den Raum ab, was zu dem Schluss führt, dass der Fußboden zumindest im Wohnbereich aus einer Holzdielung oder ähnlichem bestanden haben muss, die beispielsweise auf Lagerhölzern oder direkt auf den Lehmestrich verlegt waren. Dadurch entstünde zudem eine „Dämmschicht“ aus Luft zwischen Lehmboden und Dielung.
3. Selbiges gilt für die klassische „Schwachstelle“ die bei so gut wie allen Rekonstruktionen dieses Haustyps zu beobachten ist, der durch die Sparren entstehende Spalt zwischen Dachhaut und Fußpfette, bzw. Wand. Die naheliegendste Lösung für dieses Problem ist eine Beplankung oder Verschalung der Dachschräge von innen mit Holzbrettern, wie es auch heute noch üblich ist. Somit wäre nicht nur der Spalt verschlossen, sondern ebenfalls eine Luftdämmung zwischen Dachhaut und Verschalung erreicht und zudem auch ein Reetdach von innen deutlich besser feuergeschützt.

Relativ unberührt von den Corona-Einschränkungen blieben die Aktivitäten der „Grünzeug-Gruppe“, die sich mit historischen Nutzpflanzen, Permakultur und dergleichen beschäftigen.
Diese arbeiteten in Kleinstgruppen, meist zu zweit und legten zusätzlich zu dem im letzten Jahr angelegten Garten weitere Anbauflächen, Gärten und Hügelbeete an. Ausgesät und angebaut wurden allerlei Heil- und Würzkräuter, Färbepflanzen usw.
Auch verschiedene Bäume wurden in diesem Frühjahr wieder auf dem gesamten Gelände gepflanzt.

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Wieder war es Berengar von Werder, der verschiedene notwendige Anschaffungen finanzierte und neben Schippen, einer „frauentauglichen“ zweirädrigen Schubkarre und einer neuen Kettensäge auch eine Garnitur C-Schläuche von insgesamt 50 m Länge organisierte und unsere alte Benzinmotorpumpe reparierte, womit das Wasser zum Gießen der Pflanzen und zum Sprengen der neu angelegten Rasenflächen aus dem Feuerlöschteich und nun auch aus dem neuen Runa-See gepumpt wird.
Angesichts unseres durch Corona ausgelösten finanziellen Notstandes kann die unerwartete Unterstützung durch Berengar nicht hoch genug geschätzt werden. Durch den eingestellten Betrieb und die ausgefallenen Veranstaltungen wären wir sonst weitestgehend handlungsunfähig gewesen.
Ansonsten wäre noch zu erwähnen, dass sich zum jetzigen Zeitpunkt, also Mitte Mai 2020 auch das Back- und Töpferhaus, ein mit einem Back- und Tonbrennofen ausgestatteter überdachter Arbeitsbereich kurz vor dem Beginn der Bauarbeiten befindet. Das entsprechende Planum ist erstellt und das vom Vater eines unserer Vereinsmitglieder gespendete Baumaterial wird momentan vorbereitet.
Erwartungsvoll blicken wir nun der zweiten Hälfte des Jahres entgegen.
Für einen Großteil des Bildmaterials danken wir übrigens unserer Gesine, die stets mit ihrer Kamera vor Ort ist um jeden Fortschritt zu dokumentieren.
(Stand Anfang Juni 2020)

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Der Sommer entwickelte sich in seiner zweiten Hälfte dann zunächst vielversprechend. Die Maßnahmen wurden stückweise gelockert und schließlich waren neben den Arbeitseinsätzen dann für kurze Zeit sogar Veranstaltungen möglich. Natürlich unter Auflagen, zu denen ein ausgefeiltes Hygienekonzept gehörte.
Das in den August verlegte Kinderfest machte unter anderem das Mieten eines mobilen Sägegatters möglich, mit dem wir das gespendete Holz aus dem Nauener Stadtforst und von privaten Spendern endlich zu nutzbarem Baumaterial verarbeiten konnten. Die zweite Veranstaltung Anfang Oktober, der mit dem ‚Herbstfest/Sippentreffen‘ zusammengelegte ‚Alls Wari Dags-Kriegerwettstreit‘ machte dann eine weitere Sägeaktion möglich, womit wir insgesamt mehr als die Hälfte des gespendeten Bauholzes zu Balken, Bohlen und Brettern verarbeiten konnten, sowie einige andere Anschaffungen und Reparaturen finanziert werden konnten.

Doch zurück in den Sommer.

In kleinen Gruppen, den Corona-Verordnungen entsprechend, arbeiteten wir zeitgleich an verschiedenen Projekten.
An fast jedem Wochenende trafen sich Veretreter der Berliner ‚Bjornheimr‘ und ‚Eburaz Morastadir‘ um am ‚Hausprojekt 2‘ zu arbeiten. Hauptsächlich in reiner Handarbeit und mit traditionellen Handwerkzeugen begradigten und befestigten sie einerseits das erhöhte Fundament ihres Hauses mit einer im trockenen Zustand betonähnlichen Tonmergel-Sandmischung und stellten zudem die Außenwände des Gebäudes, sowie die hintere Doppelpfostenreihe des gemischtschiffigen Langhauses fertig, bis eine neuerliche Verschärfung der Maßnahmen im Herbst die Arbeitseinsätze in größeren Gruppen wieder unmöglich machte.

Im selben Zeitraum errichteten die Mitglieder des Semnonenbund e.V. zusammen mit freiwilligen Helfern zunächst das Grundgerüst eines anderen Hausprojektes, des von uns ‚Back- und Töpferhaus‘ genannten offenen Pfostenhauses, welches vor allem als Arbeitsplatz für pädagogische Maßnahmen mit Schulklassen u.ä. Geplant ist und an dessen Ostgiebel, im „Wetterschatten“ später zwei große Lehmöfen errichtet werden sollen, von denen einer als Backofen und der zweite, ein sogenannter „Stufenofen“ zum Brennen von Tonwaren dienen soll. Hier soll die Theorie umgesetzt werden, dass es sich bei einigen „Langhausbefunden“ im Kontext germanischer Siedlungen, bei denen allerdings eine typische Raumaufteilung, bzw. gar eine Feuerstelle fehlen, nicht um Wohn- oder Stallhäuser handelte, sondern vielmehr um einen überdachten Arbeitsbereich, der ein gemeinschaftliches Arbeiten der Dorfgemeinschaft auch bei ungünstiger Witterung möglich machte.
Bei diesem Projekt wird in Folge lediglich der Westgiebel über eine Wand verfügen, sowie die nach Norden zeigende Dachseite im Vergleich zum vorderen Bereich deutlich weiter „heruntergezogen“ sein, um bestmöglichen Schutz vor Witterungseinflüssen gewährleisten zu können.

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Auch hier gingen die Arbeiten zunächst zügig voran. Allerdings musste aufgrund von Geldmangel, welcher die Anschaffung von Reet in nächster Zeit ausschloß, zugunsten einer Schindeldachdeckung die Dachkonstruktion teilweise wieder rückgebaut und entsprechend angepasst werden.
Allerding geht diese Änderung absolut konform mit unserem Anliegen, verschiedene Arten von Dachhaut, deren Verwendung auch zu Beginn der Zeitrechnung schon technisch möglich war, auf ihre Tauglichkeit zu prüfen. Innerhalb eines solchen Projektes, wie dem offenenen Arbeitshaus
Auch hier wurden die Arbeiten mit dem November-Lockdown zunächst eingestellt werden.

Ebenfalls geändert wurde, aus selbem Grund wie oben, nachträglich die Dachkonstruktion von ‚Speicher 1‘. Hier entschieden wir uns für eine der offensichtlich einfachsten und kostengünstigsten Varianten der Holzdachdeckung, nämlich eine ‚überlappende‘ bzw. ‚Lamellenschalung‘, bei der das jeweils obere Schalbrett das darunterliegende um ¼ überlappt.

Weiter zu erwähnen wäre das Hausexperiment einer befreundeten Privatperson, der auf einer der Experimentalflächen versucht, ein bewohnbares Haus vom Typ ‚zweischiffiges Wohnhaus‘ mit „möglichst wenig technischem Aufwand“ zu errichten. Das bedeutet, dass auf die den havelländischen Germanen zu Beginn der Zeitrechnung zweifellos bekannten Fertigungstechniken weitestgehend verzichtet wird und statt behauener oder gesägter Bauteile lediglich per Hand auf Länge gebrachtes Naturholz verarbeitet wird. Hier zeigten sich allerdings trotz verschiedenster Lösungsansätze, wie beispielsweise „massiverer Bauweise“, dass sich in vielen Bereichen auf die traditionellen Holzverbindungen der Zimmerei nicht verzichten lässt.
Aktuell wird hier auf einer Fläche von 6 x 5m gebaut, insgesamt soll das Gebäude später erweitert werden und dann eine Länge von knapp 10 m besitzen.

Fertiggestellt wurden im Sommer und Herbst weiterhin der Westgiebel von Langhaus 1, sowie dessen Wohnbereich.
Die Auswirkungen der Witterungseinflüsse auf den Westgiebel (wetterseitig) zeigten sich schon ein Jahr nach Fertigstellung, durch massive Auswaschungen der Lehmwände. Diese wurden, den Erfahrungen aus unseren Lehmbauexperimenten folgend, mit einer neuen Lehmmischung überputzt. Diese wurde durch den Zusatz von Tonmergel deutlich wasserabweisender und zudem durch beigemischten Kalk tragfähig für einen Farbgrund mit gebranntem Kalk.
Dies hatte sich beim finalen Lehmputz der Innenwände schon als zuträglich erwiesen, da es das nachträgliche Abblättern des Weißkalkes von den Wänden zu verhindern schien.

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Der „Wohnkomfort“ von Langhaus 1 hat sich durch das Weißen der Innenwände deutlich verbessert. Auch das durch die lediglich mit Rohhaut „verglasten“ Fenster nur befriedigend bis ausreichend in den Raum einfallende Licht wird von den weißen Wänden optimal reflektiert, wodurch zumindest während der „hellen Jahreszeit“ tagsüber auf zusätzliche Lichtquellen im Haus verzichtet werden kann.
Hier lagen archäologische Befunde zugrunde, die auf von Wandverputz stammenden Lehmresten ebensolche Rückstände von gebranntem Kalk zeigten.

Auch die Fertigstellung des Reetdaches dieses Hauses konnte nach verschiedenen Versuchen im Herbst endlich zufriedenstellend abgeschlossen werden. Die Reetdacheindeckung wurde schließlich „überlappend auf Stoß verlegt“, mit dem Überstand auf der nördlichen Dachhälfte. Dies scheint bis dato hervorragend zu funktionieren und macht eine zusätzliche Firstabdeckung zumindest vorerst unnötig. Manchmal sind die eifachsten Lösungen eben auch wirklich die zweckdienlichsten.

Ebenfalls erfolgreich waren die Bemühungen unserer „Grünzeug-Gruppe“ die sich an historisch belegten Kräutern, Gemüsen und sonstigen Pflanzen, nach dem Prinzip der ‚Permakultur‘ versuchten. Vom Sommer bis zum Winterbeginn wurde geerntet und natürlich umgehend verwertet.
Im nächsten Jahr soll der Fokus auf die Anlage frößerer Nutzpflanzenkulturen, wie Flachs und Hanf erweitert werden.

Als erste „Gannahall-Haustiere“ können wir die Anschaffung eines ersten Bienenvolkes vermelden, welches von Dirk, einem unserer freiwilligen Helfer, zu Beginn des Sommers angeschafft wurde und von ihm auch vollumfänglich gepflegt wird. Auch für unsere havelländischen Vorfahren ist die gezielte Haltung von Bienen belegt und auch wenn unser Bienenvolk noch in einem modernen Bienenstock lebt, so findet es auf unserem ganzjährig blühenden Gelände zumindest ein Bienen-Paradies vor, wie es dieser Tage selten geworden ist.

Weiterhin wurden im Verlauf des Jahres wieder unzählige Bäume und Bäumchen gepflanzt, die entweder von uns selbst aus Nuss oder Samen gezogen wurden oder aber von verschiedenen Spendern in unsere Obhut übergeben wurden.
In diesem Kontext muss definitiv eine besondere „Baumrettungs-Aktion“ Erwähnung finden.

Seit mehreren Jahrzehnten ist die Ulme, vielen auch als Rüster bekannt, in unserer Region vom Aussterben bedroht. Verantwortlich hierfür ist der aus Ostasien eingeschleppte Ulmensplintkäfer, welcher einen Pilz überträgt, der im Splintholz des lebenden Baumes die Wasserleitbahnen „verstopft“, was den Baum absterben lässt. Im Flachland hat dies einen „Totalausfall“ zur Folge, was bedeutet, dass mittlerweile nahezu alle freistehenden Ulmen abgestorben sind. Lediglich in geschützten Lagen konnten einzelne Bäume überleben. Interessanterweise scheinen hier ausnahmsweise die Großstädte zum Schutz der letzten überlebenden Ulmen beizutragen. In den Innenhöfen einiger Berliner Häuserblöcke zum Beispiel stehen die letzten großen Rüstern, die früher neben der Linde auf nahezu jedem Dorfplatz zu finden waren, denn offenbar scheint dem Ulmensplintkäfer eine Durchquerung des Großstadtgebietes nicht ohne weiteres möglich zu sein.
Der zehnjährige Jaron aus Berlin jedenfalls, hat aus den Samen einer geschützt von Häusern umgeben stehenden Stadtulme, acht kleine Bäumchen gezogen, die irgendwann zu groß für den heimischen Balkon wurden.
Diese wurden Anfang Oktober nach Gannahall und dort umgehend in den Boden gebracht. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an Jaron und an M. Piel für den Transport!

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Abschließend kann festgestellt werden, dass das „Corona-Jahr 2020“ uns zwar in jeder Hinsicht behindert, jedoch keinesfalls aufgehalten hat. Wie immer haben wir aus der Situation das Beste gemacht und wieder einmal unsere eigenen, zwischenzeitlichen Prognosen übertroffen.
Finanziell ist „das Ende der Fahnenstange“ zwar leider schon lange erreicht, optimistisch wie wir sind hoffen wir jedoch auf eine Verbesserung der Zustände zu Beginn der Bau- und Pflanzsaison 2021.

Wir danken all unseren Unterstützern! Bitte helfen Sie uns auch 2021 bei der Umsetzung unseres Projektes! Informationen zu geplanten Arbeitseinsätzen finden Sie hier. Sollten Sie uns finanziell unterstützen wollen, so können Sie dies hier tun.

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Arbeitseinsätze & Bauarbeiten 2021

Hoffnungsvoll hatten wir uns aus dem Jahr 2020 verabschiedet, leider jedoch machte uns wieder einmal Corona einen Strich durch die Rechnung. Genau genommen war es die Vielzahl der nicht immer sinnvollen bzw. plausiblen Maßnahmen, die unsere Planungen immer wieder durchkreuzten. Kaum bis keine Veranstaltungen bedeuten auch, kaum bis keine Einnahmen, was wiederum kaum bis keine Fortschritte zur Folge hat.

Trotzdem konnten wir knapp die Hälfte unserer Vorhaben umsetzen, weshalb ich das Jahr 2021 neutral als „durchwachsen“ bezeichnen würde.

Ich werde es kurz machen und mit der Auflistung derjenigen Projekte beginnen, die entweder nicht begonnen werden, bzw. an denen wir nicht weiterarbeiten konnten:

„Hausprojekt 3“ und „Speicher 1“ konnten wegen Materialmangel nicht begonnen werden.

Auch für die Erdarbeiten am Naturteich, dem westlichen Emissionsschutzwall, sowie der Parkfläche fehlten die Finanzen.

Ebenfalls kam das „Hausprojekt 2“ unserer Freunde aus Berlin ins Stocken. Hier sind die Günde einerseits am fehlenden Material, andererseits jedoch vor allem in den undurchsichtigen und ständig wechselnden Kontaktbeschränkungen und sonstigen Maßnahmen zu suchen, die schließlich in Auflagen für „Ungeimpfte“ gipfelten. Die Unsicherheit war jedoch schon im Frühjahr so groß, dass die Arbeitseinsätze zum Projekt nur selten über die Planungsphase hinwegkamen. Darüber hinaus waren die Köpfe der Gruppe offenbar gezwungen, sich beruflich neu zu orientieren, so dass sie schließlich komplett ausfielen.

Im Herbst stellten wir dann erste Schäden durch Pilz- und Holzkäferbefall am offenstehenden und somit permanent der Witterung ausgesetzten Fachwerk fest, woraufhin wir nach Absprache mit den vorherigen Bauherren andere engagierte Freunde mit der Grundgerüstsanierung und dem Weiterbau betrauten.

Hausprojekt 2 (Typ Kablow/vorröm. EZ), dem Grabungsplan zufolge zweischiffig mit dreischiffigem Mittelteil, eine Art „Hybridhaus“ also, erhielt die Mittelpfosten, sowie im Mittelteil die Doppelpfostenreihe. Aktuell (Stand 02.22) werden die beschädigten Segmente der Wandkonstruktion/Fußpfetten ersetzt.

Das 2020 begonnene „Backhaus“, ein offener Pfostenbau von etwas über 10 Metern Länge und 5 Metern Tiefe, eine Art Gemeinschaftsarbeitshaus, wurde im Verlauf des Sommers 2021 so weit eingedeckt, wie die vorhandenen Schindeln reichten. Das Material reichte genau für die vordere Dachfläche der Vorderseite. Die Rückseite musste anschließend mit Plane abgedeckt werden, damit der Westgiebel verputzt und die Arbeiten am ersten großen Lehmofen, dem Tonbrennofen auf der Ostseite begonnen werden konnten. Dort sind im Verlauf des kommenden Jahres weiterhin ein Brotbackofen, sowie ein Räucherofen geplant.
Vorlage hierfür sind die Werkstattbereiche, die sich bei zeitgenössischen semnonischen Siedlungen in unserer Gegend in der Regel an deren östlichen Rändern, bzw. gänzlich außerhalb befanden.

Der Tonbrennofen ist den germanischen „Stufen-Öfen“ nachempfunden, deren Vorteil darin besteht, dass der Heizraum tiefer liegt als der Back- oder Brennraum, weshalb 1. durchgehend geheizt werden kann und 2. die Hitze, der Physik folgend, in jedem Fall aufsteigend das Brenn- oder Backgut passieren muss, bevor sie durch den Schlot entweicht.
Die Stufe, bzw. der Sockel des Ofens besteht aus zwei Lagen Granit-Feldsteinen auf einem Fundament aus gestampftem Lehm. Die Feldsteine sollen hier dazu dienen, hohe Temperaturen über einen längeren Zeitraum zu halten. Erst der Frost stoppte Ende Dezember die Arbeiten am Ofen. Spätestens im März 22 soll er fertig gestellt und den ersten Testläufen unterzogen werden.

Sollten wir aus irgendeinem Grund nicht die zum Brennen von Tonware geeignet sein, wird er sich hervorragend zum Backen von Brot nutzen lassen.

Als das Material für die Dacheindeckung des Backhauses sich dem Ende zu neigte, begannen wir mit der Fertigstellung des immer noch im Rohbau befindlichen „Speicher 1“.

Eine Zeitlang herrschte Unklarheit bezüglich der Nutzung dieses Sechspfostenspeichers, welcher im Alltag unserer Vorfahren zur Einlagerung von Heu für die Winterversorgung des Viehs diente. Da als erste anzuschaffende Haus- bzw. Nutztiere Hühner auf dem Plan stehen, wurde dieser Speicher von uns zum Hühnerstall umgebaut. Das heißt, dass die vorher luftdurchlässigen Staken-Wände mit Lehmputz abgedichtet wurden und zudem von innen mit einer Holzverschalung versehen wurden, um diverse Raubtiere davon abzuhalten, sich des Nachts durch die Wand zu wühlen.

Auch der Boden wurde verstärkt und gegen Zugluft abgedichtet.
Zu guter Letzt erhielt der Speicher noch eine Tür und eine kleine Treppe. Nun benötigen wir für die Unterbringung unserer Hühner nur noch eine, auch optisch passende Umzäunung für den Auslauf und dann können, hoffentlich schon Ende März 2022 die neuen Gannahall-Bewohner einziehen.

Unter den unzähligen Knochenfunden von Nutztieren in eisen- und kaiserzeitlichen Siedlungen im heutigen Land Brandenburg, Mecklenburg und Sachsen-Anhalt finden sich hin und wieder auch solche die auf Hühnerhaltung schließen lassen, wenngleich andere deutlich stärker vertreten sind. Dies mag an der Dünnwandigkeit der Hühnerknochen liegen, die den natürlichen Zersetzungsprozessen im Boden weniger entgegenzusetzen haben, als beispielsweise die stabileren Gänseknochen oder gar die Knochen von Säugetieren.

Es ist allerdings gar nicht so leicht möglichst authentische tierische Darsteller des Lebens im germanischen Dorf vor 2000 Jahren zu finden.
Glücklicherweise haben einige wenige sehr alte Hühnerrassen, die sich schon vor dem Beginn der gezielten Züchtung der unzähligen modernen Hühnerrassen vor über 200 Jahren nachweisen lassen, in kleinen isolierten Vorkommen erhalten, bzw. konnten kurz vor ihrem Aussterben durch gezielte Nachzuchten in kleineren Populationen gerettet werden.

Zu ersteren gehört zweifellos das „isländische Landnahmehuhn“, welches von den nordgermanischen Siedlern Islands mitgebracht wurde und dort über 1000 Jahre hinweg nahezu unverändert überlebte und sich kaum von den skandinavischen und mitteleuropäischen Hühnern vorangegangener Jahrhunderte unterscheiden dürfte.
Als Vertreter der zweiten Gruppe könnte man beispielsweise das „Tschechische Huhn“ oder „Böhmerwaldhuhn“ nennen, welches kurz vor dem Aussterben gerettet und in kleinen Beständen erhalten werden konnte und schon im 12. Jahrhundert durch schriftliche Aufzeichnungen belegt ist.

Wie auch immer, schauen wir was uns die Saison 2022 bringt und hoffen auf ein in jeder Hinsicht erfolgreicheres Jahr als das letzte.

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PS: Im November 2021 verstarb unser Freki, der allseits bekannte und beliebte „Wolf von Gannahall“ im Alter von 15 Jahren. Freki war ein in jeder Hinsicht einzigartig, hatte eine regelrechte Fangemeinde und seine zahlreichen Freunde trauern mit uns.
Gannahall war nicht nur Frekis zweite Heimat, er gehörte gleichsam zu den „Gründungsmitgliedern“ des Projektes am jetzigen Standort. Dort nun hat er an einem seiner Lieblingsplätze seine letzte Ruhestätte gefunden.

Von hier aus wird er auch zukünftig über unser kleines Paradies wachen.

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