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Der kulturelle Aspekt des historischen Dorfes
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Der kulturelle Aspekt von Gannahall soll jedoch nicht ausschließlich über den laufenden Museumsbetrieb des historischen Dorfes erfüllt werden, sondern insbesondere durch eine Reihe von öffentlichen Veranstaltungen, denen die Anlage als Rahmen dienen soll.
Basis dieser noch in Planung befindlichen Veranstaltungsreihe ist das „Konzept der acht Feiertage“.
Dieses fußt im Wesentlichen auf der Idee einer Einbeziehung der mythologischen und spirituellen Welt der vorchristlichen Mitteleuropäer, die geprägt war von einer polytheistischen Naturreligion.
Viele der noch heute im christlichen Glauben enthaltenen Feiertage, wie zum Beispiel das Weihnachtsfest (Jul) oder Ostern (Ostara) entstammen ursprünglich der Kultur dieser Zeit.
Anders jedoch als heute, waren diese Feierlichkeiten nicht an feste Kalendertage gebunden, sondern von bestimmten Konstellationen der damals bekannten Himmelskörper wie Sonne und Mond abhängig, deren Stand am Himmel die damals überaus wichtigen Übergänge der Jahreszeiten kennzeichnete, von denen wiederum die überlebenswichtige Aspekte des Alltags, wie Aussaat, Ernte usw. abhängig waren.
Diese und alle anderen Vorgänge in der Natur wurden mit übernatürlichen Wesenheiten, wie Göttern und Geistern in Verbindung gebracht, deren Bedeutung für die Glaubenswelt der vorchristlichen Germanen in einer möglichst „ganzheitlichen“ und authentischen Darstellung nicht ausgeklammert werden kann.
Im Groben unterscheidet die Forschung vier so genannte „Sonnenfeste“, die die wichtigsten Übergänge im Jahr der vorchristlichen Europäer prägten, nämlich die beiden Tag- und Nachtgleichen am 21.03. (Ostern) und am 21.09. (Erntedank), sowie die Sonnenwenden am 21.06. und am 21.12. und vier so genannte „Mondfeste“, die sich wiederum nach Mondphasen wie Neumond, Vollmond usw. richteten und dadurch auch schwerer fassbar sind.
Für die Veranstaltungsreihe sollen zunächst nur die Sonnenfeste als Basisdaten herangezogen werden, weil sie zu einen durch den dreimonatigen Zyklus sehr praktisch über das Jahr verteilt sind, was sich positiv auf die Organisation derselben auswirkt, zum anderen sind sie auch in der heutigen Zeit durch ihre christlichen Entsprechungen im kollektiven Bewusstsein bestens verankert. Moderne Interpretationen der traditionellen Mondfeste, wie Walpurgisnacht oder Halloween können natürlich zu einem späteren Zeitpunkt entsprechend eingebunden werden.
Hauptsächlich sollen die oben genannten Daten jedoch keiner strikten Darstellung religiöser oder kultischer Handlungen dienen, sondern vielmehr als Basisdaten für einen historischen Bezug sorgen.
Die eigentlichen Veranstaltungen sollen natürlich sowohl kulturell, als auch konsumtechnisch auf die Bedürfnisse der Besucher abgestimmt werden, denn über diese Veranstaltungen soll sich das Projekt in Zukunft hauptsächlich finanzieren.
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