Achtung, Hinweis aus aktuellem Anlass!
Liebe Besucher, Gannahall-Unterstützer und Freunde,
auf dieser Netzpräsenz und vor allem in den Galerien finden Sie, unter anderem, auch Bildmaterial von Veranstaltungen, die „religiös“ oder „kultisch“ anmuten.
Verschiedentlich wurde dies schon thematisiert.
Einerseits wurde bemängelt, dass „Asenverehrung und Odinskult zu kurz kämen“, von anderen wieder kritisiert, dass überhaupt Bezug auf religionsgeschichtliche Aspekte genommen wird, „die im Kontext der historischen Darstellung nichts zu suchen hätten“.
Beidem widersprechen wir ganz entschieden und möchten hiermit folgendes klarstellen:
Sowohl Alltag, als auch Kultur der historischen Semnonen waren untrennbar verbunden mit der sie umgebenden Natur und somit durchdrungen von ihrer speziellen Form einer vorchristlichen animistischen „Naturreligion“.
Das Leben eines Havelländers vor zweitausend Jahren war von der Geburt bis zum Tode geprägt von Spiritualität, dem Glauben an Geister und andere Wesenheiten, von lebensbegleitenden Ritualen, Weihen und religiösen Festlichkeiten, von denen nicht wenige die Christianisierung überstanden und in mehr oder weniger veränderter Form bis in die moderne Zeit überdauert haben, sei es als regionales Volksfest oder gar als international adaptierter Feiertag.
Sowohl für eine möglichst allumfassend-ganzheitliche Darstellung des semnonischen Alltags, als auch für einige unserer thematischen Veranstaltungen, recherchieren in diesem Bereich besonders interessierte Vereinsmitglieder intensivst (!), um Ihnen ein möglichst schlüssiges und seriöses Gesamtbild anbieten zu können. Wie in allen anderen Bereichen der Geschichtsforschung wird auch auf religionsgeschichtlicher Ebene ausschließlich mit Fachliteratur und entsprechenden Experten zusammengearbeitet.
An dieser Stelle wollen wir nochmals ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich beim Semnonenbund e.V. um einen Förderverein und NICHT um eine, wie auch immer geartete Religionsgemeinschaft handelt.
Da die Glaubenswelt der Germanen Mitteleuropas zu Beginn der Zeitrechnung sich teilweise deutlich von den „spätgermanisch-skandinavischen“ Religionsformen, wie sie beispielsweise in der „Edda“ beschrieben werden, unterscheidet, wird weder in der Darstellung, noch im Rahmen unserer Veranstaltungen auf derartige Quellen zurückgegriffen … es sei denn, dies wäre Event-Thema eines externen Veranstalters.
Mit einiger Sicherheit kannten die Semnonen weder ein Göttergeschlecht der „Asen“, noch spielte Odhin (Wothan) bei ihnen eine nennenswerte Rolle und wenngleich es neben Atheisten, Christen und Moslems ganz sicher auch Heiden des „neuheidnisch-spätgermanischen Asatru“ unter den Vereinsmitgliedern und Unterstützern gibt, haben diese persönlich und freiwillig ausgesuchten Religionsformen jedoch ebenso wenig in der Darstellung der eisenzeitlichen Semnonen zu suchen, wie die persönlichen Meinungen der Darsteller zu Politik oder Gesellschaft.
Abschließend bleibt nur noch einmal festzustellen: ES HANDELT SICH UM DARSTELLUNG, also um eine Art von Schauspiel, mit dem von Veranstaltung zu Veranstaltung variierenden Anspruch an eine gewisse historische Korrektheit. Nicht mehr, nicht weniger.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 😉